Ursprünglich aus der Familientherapie entlehnt sind sie ein sehr effektives Mittel, um z.B. die eigene Familie, die Paarbeziehung, die Herkunftsfamilie, ein Arbeitsteam, ja sogar die Dilemmata in einem selber (z. B. bei Entscheidungen) räumlich sichtbar zu machen.
Dazu werden Personen sozusagen als Stellvertreter dieser Menschen (oder Teile von einem selber) irgendwo im Raum aufgestellt. Jede Person bekommt eine Anweisung durch den Aufsteller, wen sie darstellt und in einem Satz eine Charakterisierung für die Rolle.
Die Stellvertreter können sich dann nach ihrer Intuition frei im Raum bewegen, sich hinhocken oder auf einen Stuhl stellen und dergleichen mehr. Anschließend werden sie nach ihren Eindrücken und Gefühlen befragt. Und es ist schon seit vielen Jahrzehnten nicht nur meine Erfahrung, dass das alle Impulse stimmen, die von den Stellvertretern gesagt wurden!
Warum das möglich ist, dass die Stellvertreter aus ihren Rollen heraus irgendwie „den Nagel auf den Kopf treffen“, ist unbekannt.
Von dem jeweiligen Stellvertreter wird mit Hilfe der Maus ein farbiges Element über die Oberfläche bewegt. Dabei kann er das Element drehen, vergrößern oder verkleinern, je nach Wunsch.
Dabei kommen bei ihm auch Gefühle auf, insbesondere dann wenn die anderen Stellvertreter ihrerseits ihre Elemente bewegen. Und das ist auch hier das Entscheidende: mit seinen Gefühlen intuitiv das Element irgendwo auf der Oberfläche zu platzieren.
Beispiel einer Onlineaufstellung, die ich durchführte:
Seit vielen Jahren ist es durchgängige Erfahrung, dass das genauso funktioniert wie Aufstellungen mit Personen!
Bei dieser Aufstellungsart wissen nur der Aufsteller selber und der Leiter um was es geht. Die Stellvertreter wissen also weder, wen sie darstellen, noch wissen sie überhaupt um die Situation. Und das funktioniert überraschenderweise genau so gut und vielleicht noch viel besser als mit Anweisungen.
Mit Anweisungen ist nämlich der Nachteil verbunden, dass in dem Stellvertreter unterbewusst vielleicht Voreingenommenheiten entstehen können. Beispielsweise sagt der Aufsteller , dass die darzustellende Person gewalttätig ist,.Dann könnte beim Stellvertreter unbewusst eine Abneigung aufkommen. Das entfällt natürlich bei Doppelblindaufstellungen.
Ein zweiter Vorteil von Doppelblindaufstellungen sind vielleicht Irritationen, weil etwas bis dahin Unbekanntes gesagt wird, das aber vom Aufsteller als wertvoller Impuls bedacht werden kann.
Seit knapp 10 Jahren unterrichtet Prof. Dr. Georg MüllerChrist, ein Wirtschaftswissenschaftler (!), an der Universität Bremen diese Doppelblindaufstellungen. Und auf seiner Webseite (fast ganz unten) ist eine echte 25-minütige Aufstellung von Mangern der Firma Beiersdorf zu sehen:
https://www.mc-managementaufstellungen.de/
Eine Maus ist unerlässlich, damit man die Figuren auch gut bewegen kann. Und natürlich Internet.
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